Weichmacher befinden sich in nahezu allen Plastikartikeln, mit denen wir in Kontakt kommen. Eine Vielzahl von Studien weist darauf hin, dass Weichmacher Krankheiten auslösen.

Phthalate sind der wichtigste Ausgangsstoff (60%) für die sogenannten „Weichmacher“. Das sind Chemikalien, die mit dem Kunststoff vermischt werden müssen, da dieser normalerweise hart und nicht formbar ist. Phthalate sind billig und vielseitig einsetzbar, z.B. auch, um Farbe und Geruch von bestimmten Produkten beizubehalten. Eine der meist verbreitetsten Formen von Plastik ist Polyvinylchlorid (PVC) und enthielt in Europa bis vor wenigen Jahren ein Phthalat namens DEHP. Da es giftig ist, hat die Europäische Union Ende 2005 dieses sowie andere Phthalate für die Verwendung in Kosmetika und der Fertigung von Kinderspielzeugen verboten, bzw. beschränkt, gerade weil Kinder gern Spielzeug in den Mund nehmen. In älterem Spielzeug, in Billigspielzeug aus außereuropäischen Ländern (oft China) und in den vielen anderen Plastik-Erzeugnissen wie auch in Plastikrohren der Wasserleitung sind sie weiterhin enthalten. Vier Phthalat-Weichmacher (DEHP, BBP, DBP und DIBP) werden ab 2015 in der Europäischen Union zulassungspflichtig sein.

Laut einer Studie des Umweltbundesamtes aus dem Jahr 2006 sind Weichmacher in den Urinproben aller 1.800 untersuchten Kinder gefunden worden. Denn Weichmacher sind im PVC chemisch nicht fest gebunden. Sie gasen im Laufe der Zeit aus und gelangen dann in den menschlichen Körper oder die Umwelt. Menschen nehmen diese Stoffe vor allem über die Nahrung auf. Vor allem in fetthaltigen Nahrungsmitteln (wie z.B. Weichkäse, Erdnüssen und Keksen) reichern sich die Weichmacher an. Aber auch über die Verpackungen von Lebensmitteln können Weichmacher abgegeben werden. Bedeutende Quellen für Weichmacher in der Innenraumluft und im Hausstaub sind  Bauprodukte wie Fußbodenbeläge, Handläufe, Tür- und Fensterdichtungen, sofern sie Hart- oder Weich-PVC enthalten, Elektrokabel, manche Möbel, die unter Verwendung phthalathaltiger Kleber oder Farben hergestellt worden sind und Einrichtungsgegenstände, Badewannen- und Duscheinlagen sowie Duschvorhänge. Verbraucherinnen und Verbraucher können versuchen, weitgehend auf mit Weichmachern versetzte Kunststoffe, vor allem auf Weich-PVC, zu verzichten und auf andere Produkte, zum Beispiel aus Polyethylen (PE) auszuweichen.

Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAKs): Als Weichmacher im Spielzeug dürfen sie bis zu 100 Milligramm pro Kilogramm vorhanden sein. Die Forscher warnen, dass Kinder bereits bei einer Stunde Hautkontakt ein Vielfaches dessen aufnehmen, was im Rauch von 40 Zigaretten am Tag enthalten sei. Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAKs) können krebserregend, fruchtschädigend und erbgutverändernd wirken. Besondere Vorsicht ist bei Plastikschuhen wie den bunten Crocs geboten. Über die Füße kann der Körper sehr viele dieser Stoffe besonders gut aufnehmen. Auch in den Griffen von “Billigwerkzeug” oder Kinderwagengriffen (im schwarzen Gummi) werden PAKs verwendet. Eltern sollten beim Kauf von Spielzeug auf das Siegel „GS“ für geprüfte Sicherheit und auch auf einen stechenden Geruch der Plastik achten. Beanstandet werden oftmals wieder Billigplastiken aus China.